In den Abendstunden des vergangenen Freitags wurde auf der Ryckbrücke (Stralsunder Straße) die 1. Internationale Radkappenausstellung eröffnet. Von der unbeworbenen Vernissage hat vermutlich kaum jemand etwas mitgekriegt.
Zu sehen ist eine Auswahl gesammelter Radkappen, denen mit Stencils und Farbe anderer Glanz und eine andere Funktion beigebogen wurde. Die Ausstellung ist Tag und Nacht für alle geöffnet.
Wie lange die Exponate in der Steinbeckervorstadt verbleiben werden, ist noch unklar. Ein Anwohner unterstrich den Lokalbezug der Werke mit seiner Beobachtung, dass in unmittelbarer Nähe zum Ausstellungsort viele Radkappen verlustig gehen würden. Er vermutet hinter dieser mysteriösen Häufung ein Zusammenwirken von Kurvenführung und Bahnschienen.
Weitere Fotos gibt es in der folgenden Bildergalerie.
Die an der Uni Greifswald und am Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung angesiedelte Forschungsgruppe GETIDOS ist auf der Suche nach einer wissenschaftlichen Hilfskraft (Magister/Master/Diplom), welche ab 1. Oktober 2011 die auf ein Jahr befristete Leitung einer bundesweiten Kampagne übernehmen soll.
Im Rahmen des europäischen Flussbadetags sollen sich auch im nächsten Jahr wieder Menschen in ihre heimischen Gewässer stürzen, um auf die Bedrohung und den Wert intakter Gewässer aufmerksam zu machen. Dazu veranstaltet GETIDOS gemeinsam mit anderen Organisationen (Deutsche Umwelthilfe, Grüne Liga, Viva con Agua, betterplace lab) und dem Europäischen Flussnetzwerk (European Rivers Network) einen Ideenwettbewerb für Schülerinnen und Schüler, für dessen Umsetzung noch personelle Unterstützung benötigt wird.
(Foto: daniel stricker/pixelio.de)
CAMPAGNIERAS AUS GREIFSWALD ODER BERLIN GESUCHT
Gesucht werden Bewerber „diverser Fachrichtungen“, die sich bereits mit Social Entrepreneurship und Nachhaltigkeit befasst haben, ein Interesse für Gewässerschutz mitbringen und im Idealfall sogar Kampagnenerfahrung vorweisen können. Der Arbeitsort ist wahlweise Greifswald oder Berlin. Die Tätigkeitsfelder werden wie folgt beschrieben:
Aktive Mitarbeit bei der Planung und Durchführung des Wettbewerbs
Koordination des Wettbewerbs, Kontaktpflege der Projektpartnerorganisationen
Zusammenarbeit mit SchülerInnen und LehrerInnen
Öffentlichkeitsarbeit (Print und social media)
Community- und Plattformmanagement der Webseite
Unterstützung bei weiteren organisatorischen Aufgaben
Die monatliche Arbeitszeit der bis zum 30. September 2012 befristeten Stelle beträgt 80 Stunden. Die Bewerbungsfrist endet am 5. September. Interessierte sollten bis dahin ihren Lebenslauf mit einem kurzen Anschreiben versehen und via E-Mail an GETIDOS senden.
Weitere Informationen zur Bewerbung sind in der offiziellen Stellenausschreibung zu finden. Auf der Seite bigjump2012.net ist mehr über das Projekt zu erfahren und ein Video zum Ideenwettbewerb gibt es auch.
Dieses Wochenende bietet Freundinnen elektronischer Musik ein vergleichsweise üppiges und hochwertiges Party-Ensemble, das in bester Umsonst-und-Draußen-Manier erst am Sonntagabend ausklingen wird, wenn in den Credner-Anlagen das Juliimfreien wiederholt wird.
SONNIG: ALLE FARBEN, THORSTEN TECHON & FREDRIK FUNK
Die Veranstaltungsreihe Roter Salon bleibt auf Nomadenkurs und wechselt nach dem Umzug vom TV Club in den Caspar-Keller schon wieder die Location: Die nächste Party findet in der Sonne statt, vor der große Banner sonst den aus Richtung Stralsund kommenden Gästen den Weg zur Ü30-Party weisen.
Neben dem vielleicht zuletzt bei der Fusion gehörten Berliner Alle Farben wird das DJ-Kollaborativ Thorsten Techon & Fredrik Funk angekündigt, das von Malmö bereits erste Grüße nach Greifswald schickte und Gästelistenplätze auslobte.
Nach dem verhältnismäßig früh angesetztem Ende der Party steigt in der Tschaika mit dem Lyricker Project die Afterhour.
Fakten: 08.07. | 23 Uhr | Zur Sonne | 7 EUR
DUNKEL: ADHERENCE VII MIT ERIC CLOUTIER (USA)
Im IKUWO darf derweil das dritte Booking aus New York binnen 6 Wochen verkündet werden. Den Rahmen dafür bietet die siebente Folge der Adherence-Reihe. Hinter dieser Serie stecken die DJs und Produzenten Silvio Marquardt, Sander Bekeschus, Patrick Boltze und Simon Trapp, die versuchen, ihre eigene – als mutig definierte Vorstellung elektronischer Musik – umzusetzen.
„Mit Eric Cloutier spielt in dieser Nacht ein DJ, der diesem Gedanken spielend gerecht wird. Der New Yorker nimmt als Resident eine zentrale Rolle ein in einer der interessantesten Partyreihen auf dem Globus: The Bunker in Brooklyn. Voller Spannung erwarten wir Musik von einem anderen Kontinent, irgendwo zwischen Detroit und Dub Techno — Klänge mit Tiefgang und Seele.“
Auf dem eigentlichen Floor treten Sander Bekeschus, Eric Cloutier und Patrick Boltze nacheinander auf. In den anderen Räumen wird Silvio Marquardt das Programm diktieren.
Der New Yorker, der auf dem Weg von Berlin nach Eindhoven in Greifswald halt macht, versprüht via Facebook schon mal Vorfreude: there could potentially be a big surprise in it for everyone this friday night…
Fakten: 08.07. | 22 Uhr | IKUWO | 5 EUR
FRISCHLUFT: JULI IM FREIEN
Im letzten Jahr wurde unter dem Titel juliimfreien ein Open Air elektronischer Musik in Stadtnähe veranstaltet. Damals feierte man ausgelassen im Museumshafen. Am Sonntag wird die erfolgreiche Veranstaltung wiederholt, diesmal in der Nähe des Tierparks.
Auf den Rasenflächen in den Credner-Anlagen werden dann von 14 bis 22 Uhr die alten Technohasen neben den jungen Hüpfern des Genres grasen und sich gemeinsam des Sommers erfreuen.
Neben dem Brüderpaar Steffen und Silvio Marquardt werden Alex Q, Verschnibbt & Zugenäht, die drehfreude Kruse und Robin Große an das Pult treten und für Tanzbarkeit bei Tageslicht sorgen.
Zur angemeldeten Veranstaltung haben sich bei Facebook bis dato 231 Gäste angekündigt, ab 500 kommt eine Hundertschaft der Polizei dazu.
Da juliimfreien nicht am Hafen stattfindet, ist dort Platz für den Big Jump. Europaweit sollen am Sonntag nämlich tausende Menschen anlässlich des europäischen Flussbadetags um Punkt 15 Uhr in die Fließgewässer ihrer Umgebung springen, um den Tag zu feiern und damit auf den Wert dieser Ökosysteme aufmerksam zu machen.
„Wir stellen vor, wo der Ryck auf seinen 28 Kilometern entlang fließt und zeigen, wie groß das Gebiet ist, das ihn mit Wasser speist. Wir zeigen auch, wie wichtig der Ryck für die Stadt Greifswald, das Umland und für alle Lebewesen im Wasser selbst ist. Eine Grundschulklasse präsentiert Nachbildungen der heimischen Fischarten und die örtliche NABU e.V. Kindergruppe hat Informationsposter dazu erstellt.
Die Universität Greifswald präsentiert sich mit einigen Forschungsergebnissen, z.B. werden alternative Landnutzungskonzepte gezeigt, die auch im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie umsetzbar sind. Verschiedene Umweltverbände stellen anschaulich vor, was die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist und warum ihre Umsetzung nicht mehr länger auf sich warten lassen darf.„
Schirmherr der Greifswalder Aktion ist der Umweltethiker Prof. Dr. Konrad Ott, Schirmgruppe die Greifswalder Band Krach. Nach der aktivistischen Abkühlung kann beim Ruderclub Hilda geduscht werden. Es wird kolportiert, dass die Stadtwerke das Spektakel gesponsort haben und ebenfalls in Sachen Promotion unterwegs sein werden. Angeblich sollen zahlreiche Picknick-Grills bei einem Torwandschießen zu gewinnen sein. Wer also die Zeiten der am Hafen zuviel benutzten Einweggrills hinter sich lassen will, kann hier draufhalten und zutreten.
Das kollektive Eintauchen ins Ryckwasser fand auch schon im Vorjahr statt, wurde dokumentiert und in eine Art Videotrailer für Sonntag verwandelt. Pack den Badeanzug ein!
„Vernunft, Verantwortung und Verwaltung sind die Basis allen Zusammenlebens.“ (Douglas Fernando, 2/2010)
Beinahe vier Jahre sind vergangen, seitdem unzählige Vereine und Inititativen die Straze – das Wohn- und Gesellschaftshaus in der Stralunder Straße 10 – verlassen mussten und mit dem Petruswerk ein neuer Investor in Greifswald von sich reden machte. Vier Jahre, nach denen konstatiert werden darf, dass so gut wie nichts unternommen wurde, um die Bausubstanz dieses Gebäudes zu schützen. Davon derer drei, die exemplarisch vorführten, wie das Business mit Immobilien funktionieren kann.
Ein Blick auf die zurückliegenden Aktivitäten in der Stralsunder Straße, auf Fernandos Immobilienbesitz und eine vom Bürgermeister Arthur König (CDU) gezeichnete Empfehlung, die der Investor zur Beruhigung in Graz vorlegte.
DAS „KATHOLISCHE“ PETRUSWERK BETRITT DIE GREIFSWALDER BÜHNE
Erinnern wir uns: Im Oktober 2007 schrieb die Universität, der bis dahin das Haus gehörte, die Immobilie zum Verkauf aus. Den Zuschlag erhielt im Januar 2008 das Petruswerk, ein bis 2003 zum Berliner Erzbistum gehörendes Unternehmen, das sich mit unverkäuflichen Luxusimmobilien verspekulierte und schließlich von der AVILA-Gruppe, deren Geschäftsführer und Teileigener (60%) Douglas Fernando ist, geschluckt wurde.
Die Angaben über den Kaufpreis sind widersprüchlich, die Bürgerinitiative zur Rettung der Stralsunder Str. 10 spricht von einem ausgeschrieben Verkaufspreis in Höhe von 196.000 Euro, während sich die Angaben der Greifswalder Ostsee-Zeitung andauernd änderten: mal wird von 160.000 Euro, dann von 250.000 Euro und zuletzt im vergangenen Oktober von „etwa 300.000 Euro“ berichtet.
Der Investor stellte wenige Wochen nach dem Erwerb der Immobilie fest, dass eine Sanierung und vor allem der Betrieb des denkmalgeschützten Objektes zu teuer seien, und präsentierte umgehend Neubaupläne, die in so kurzer Zeit vorlagen, dass die Vermutung im Raum stand, Fernando hätte schon beim Kauf des Hauses auf Abriss und Neubau gesetzt. Erfolglos bemühte sich die Bürgerinitiative, Douglas Fernando an den Verhandlungstisch zu kriegen, um über einen eventuellen Weiterverkauf der Straze zu beratschlagen.
INVESTOR FERNANDO WIRD WEGEN GEMEINSCHAFTLICHER SACHBESCHÄDIGUNG ANGEZEIGT
Am 1. Juli 2009 meldete die Ostsee-Zeitung, dass Fernando das Gebäude definitiv nicht an die Bürgerinitiative verkaufen würde. Ihm und dem Aufsichtsrat des Petruswerks sei „der Geduldsfaden gerissen“. Zwei Wochen später begannen nicht genehmigte Abrissarbeiten an einem zweistöckigen Fachwerkhaus auf dem Hof des Grundstücks, die daraufhin von Michael Steiger (Grüne) zur Anzeige wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung gebracht wurden.
Damit dürfte das Porzellan zwischen dem Investor und der Initiative, die das Haus retten will, endgültig zerschlagen worden sein. Diesem Ende einer ungleichen Verhandlungspartnerschaft, die nie richtig begann, ging ein mehrmonatiges Hickhack voraus, in dessen Verlauf das Petruswerk von der Bürgerinitiative erst ein Sanierungskonzept forderte, aber gleichzeitig eine Erlaubnis, das Gebäude zu betreten, verweigerte. Die BI wiederum sorgte dafür, dass der Fall Straze nicht aus der Öffentlichkeit verschwand, und ließ dabei kein gutes Haar an Fernando.
PETRUSWERK SPEKULIERT: VERKAUFSPREIS JETZT SCHON DREIMAL SO HOCH
Das Petruswerk legte am 1. Juli 2010 einen Abrissantrag für den gesamten denkmalgeschützten Gebäudekomplex vor. Da aber mit der BI Straze ein anderer Interessent denkmalgerecht sanieren will, wurde dieser vorerst abgelehnt. Zwischenzeitlich, im Juni 2009, habe man sich nach Angaben der BI mit dem Petruswerk auf einen Verkaufspreis von 450.000 Euro geeinigt, die AVILA-Tochter zog dieses Angebot angeblich aber schnell wieder zurück.
Mit dem finnischen Kaljakellunta kommt am Wochenende eine etwas absonderlich anmutende, sommerliche Freizeitbeschäftigung nach Greifswald. Der bierselige Badespaß hört auch auf die Bezeichnung beer floating und stellt eine Art entspannte und entschleunigte Fortsetzung der Wasserschlacht des vergangenen Wochenendes dar.
Beim Kaljakellunta geht es darum, sich im Kollektiv und mit einem schwimmenden Untersatz im Gepäck auf einen Fluss zu begeben und sich treiben zu lassen, während man sich an den mitgebrachten Kaltgetränken gütig tut.
Flashmobartig organisiert sich dieser Tage eine Greifswalder Gruppe, die das Kaljakellunta nun auch hier vor Ort populär machen will und das erste beer floating auf dem Ryck ausgerufen hat. Am kommenden Sonnabend geht es um 14 Uhr auf dem Fluss auf Höhe der Stralsunder Straße los.
Für die Veranstaltung wurde eigens eine Gruppe im sozialen Netzwerk StudiVZ gegründet. Hier werden praktische Tips gegeben, wie und wo sich ein billiger, aufblasbarer Untersatz besorgen lässt. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos und wer mitmacht, ist für sich selbst und seine Umwelt verantwortlich.
Etwa zwanzig Wagemutige sollen sich gestern bei nass-kaltem Wetter in den Ryck gestürzt haben, um auf die anhaltende Zerstörung europäischer Flusslandschaften aufmerksam zu machen.
Initiiert wurde die Aktion von der Gruppe GETIDOS.
Inzwischen wurde ein kurzes Video der erkältungsaffinen Protestform veröffentlicht. Ob sich die kollektive Erfrischung positiv auf Wasserqualität des Rycks auswirken wird, sei dahingestellt.